Starke Pace von HWA RACELAB bei Rennen der Formel 3 in Spielberg unbelohnt

In der zweiten Runde der FIA Formel 3 Meisterschaft im österreichischen Spielberg kämpft HWA RACELAB Pilot Jake Hughes (Großbritannien) am Sonntag bis kurz vor Schluss um den Sieg, ehe ihn eine unverschuldete Kollision stoppt. Bei schwierigen Wetterbedingungen fährt er im Samstagsrennen auf Rang zehn und sorgt so zumindest für einen Punkterfolg für das Team aus Affalterbach.

  • Platz 10 und DNF für Jake Hughes, Platz 15 und 13 für Enzo Fittipaldi, Platz 22 und 20 für Jack Doohan
  • Jake Hughes: „Wir hätten den Sieg verdient gehabt.“
  • Enzo Fittipaldi: „Wir wissen nun, was wir tun müssen, um unsere Schwachstelle zu beheben.“
  • Jack Doohan: „Die Probleme im Qualifying waren sinnbildlich für das gesamte Wochenende.“
  • Thomas Strick: „Wenn man sich unsere Pace anschaut, wäre viel mehr drin gewesen.“

Spielberg, 12. Juli 2020 – Im Vorjahr hatte Jake Hughes (Großbritannien) HWA RACELAB mit seinem Erfolg in Spielberg den ersten Sieg in der FIA Formel 3 Meisterschaft beschert. In der zweiten Runde der aktuellen Saison, die erneut auf dem Kurs in der Steiermark ausgetragen wurde, war er drauf und dran, diesen Erfolg zu wiederholen.

Am Samstag spielte der 26-Jährige bei heftigem Regen seine Erfahrung auf diesem Niveau aus. Nachdem technische Probleme im Qualifying nicht mehr als Startplatz 16 zugelassen hatten, arbeitete er sich auf der nassen Strecke schnell nach vorne. Als es in Runde neun nach einem Unfall zu einer Safety-Car-Phase kam, war Jake bereits auf Rang zehn angelangt. Das Rennen wurde zwar in Runde zwölf wieder aufgenommen, aber nach einem weiteren Unfall bei immer heftigeren Regen gestoppt und schließlich ganz abgebrochen. Jake wurde basierend auf dem Stand in Runde elf als Zehnter gewertet, was ihm dank der Reverse-Grid-Regel die begehrte Pole Position für das Sprintrennen am Sonntag einbrachte. Da aufgrund des vorzeitigen Rennabbruchs die vergebenen Punkte halbiert wurden, bekam Jake 0,5 Punkte für die Fahrerwertung.

Die 4,318 Kilometer lange Strecke war tags darauf wieder trocken, als Jake als Erster ins Rennen ging.  Am Start kam er zwar nicht optimal weg und musste Theo Pourchaire (ART Grand Prix) innen vorbeiziehen lassen. Aber der Brite versuchte sogleich, aus dem Windschatten heraus die Führung zurückzuerobern. In Runde vier gelang ihm dies, allerdings schlüpfte gleichzeitig Liam Lawson (Hitech Grand Prix) innen durch und Jake blieb zunächst auf Position zwei. In der Folge lieferte er sich ein spannendes Duell um die Führung mit Lawson. In Runde fünf nutzte Jake sein DRS-System, um in der Kurve außen vorbeizugehen. Sein Rivale konterte mit einem Überholmanöver, bis eine Safety-Car-Phase den Schlagabtausch der beiden stoppte. In Runde 17 wurde das Rennen schließlich wieder freigegeben und Jake kämpfte um den Sieg. In Runde 20 war er bereits kurz vorbei und versuchte es drei Runden vor Schluss noch einmal. Das DRS-System nutzend, wählte er in der Kurve die Außenlinie. Das Manöver schien zu glücken, als seinem Rivalen ein Fehler unterlief. Er schlitterte in Jake hinein, der mit seinem Boliden von der Strecke rutschte und das Rennen mit gebrochenem Frontflügel aufgeben musste.

Der 18-jährige Enzo Fittipaldi (Brasilien) zeigte am Samstag angesichts der schwierigen Bedingungen eine bemerkenswert abgeklärte Fahrweise. Von Rang 22 gestartet, machte er innerhalb von vier Runden acht Plätze gut. Erst die Rennunterbrechungen stoppten seinen Vormarsch, der ihn dank starker Pace zwischenzeitlich bis auf Platz zwölf nach vorne gebracht hatte. Am Ende kam Enzo auf Rang 15 in die Wertung. Am Sonntag lieferte sich der Enkel des zweimaligen Formel 1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi enge Duelle im Mittelfeld, musste aber feststellen, dass es auf dem Red Bull Ring nicht leicht ist, zu überholen. Mit Platz 13 gelang Enzo zumindest ein kleiner Sprung nach vorne.

Auch Jack Doohan (Australien) machten im Qualifying technische Probleme zu schaffen, so dass er sich am Samstag zunächst auf Startplatz 21 einreihen musste. Obendrein stellte sich seine Entscheidung für Slicks bei der Reifenwahl schnell als falsch heraus. Als während der Einführungsrunde der Regen einsetzte, kam Jack an die Box und wechselte wie drei weitere Konkurrenten auf Regenreifen. So musste er das Rennen vom Ende des Feldes in Angriff nehmen, machte aber im weiteren Verlauf schnell einige Plätze gut. Der Sohn des fünfmaligen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan hätte es womöglich noch weiter nach vorne geschafft. Doch die Safety-Car-Phase und der vorzeitige Abbruch des Rennens ließen am Ende nicht mehr als Platz 22 zu.  Am Sonntag erwischte Jack zunächst einen ausgezeichneten Start. Er arbeitete sich innerhalb der ersten Runden bis auf Rang 17, ehe ihn ein Fahrfehler zurückwarf und er auf Position 26 abrutschte. Von diesem Moment an ging es für ihn darum, das Fahrzeug ins Ziel zu bringen und weitere Rennkilometer zu sammeln. Dies gelang ihm am Ende mit Platz 20.         

Die FIA Formel 3 Meisterschaft wird am 18. und 19. Juli mit zwei Rennen auf dem Hungaroring fortgesetzt.

Stimmen zum Renn-Wochenende

Enzo Fittipaldi (18, Brasilien, Startnummer 14), Platz 15 und 13
„Ein hartes Wochenende liegt hinter uns. Aber wir haben dennoch einiges gelernt und Fortschritte gemacht. Im Qualifying haben wir es mit harten Reifen versucht, was es letztlich schwer gemacht hat, auf die nötige Pace zu kommen. Wir haben das analysiert und für Samstag ein paar Lösungen gefunden. Im Samstagsrennen bin ich bei Regen mit guter Pace von Platz 21 auf Platz 15 nach vorne gekommen. Das war ein gutes Ergebnis, wenn man in Betracht zieht, dass ich eigentlich mit einem Set-Up fürs Trockene angetreten bin. Und kurz vor dem Rennen hatte ich ein kleines technisches Problem, das beinahe meinen Start verhindert hätte. Im zweiten Rennen hatte ich eine gute Pace. Aber ich hing im Mittelfeld fest und es war sehr schwer zu überholen. Das Wichtigste nach diesem Wochenende aber ist, dass wir nun wissen, was wir tun müssen, um uns im Qualifying zu verbessern. Das war unsere Schwachstelle. Die Renn-Pace ist da und das macht Hoffnung für Budapest.“    

Jake Hughes (26, Großbritannien, Startnummer 15), Platz 10 und DNF
„Es ist sehr bitter, dass wir nicht mit Punkten oder gar dem Sieg, den wir verdient gehabt hätten, aus dem Wochenende gehen. Schade, dass sich im Qualifying das Fahrzeug nicht starten ließ. So konnten wir nicht in den Kampf um die Top 5 und eine gute Ausgangsposition für das erste Rennen eingreifen. Aber es ist uns gelungen, den schlechten Startplatz wettzumachen und die Pole Position für das zweite Rennen zu erobern. Da sahen wir wirklich stark aus. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl mit dem Fahrzeug und war zuversichtlich, dass es mit dem Sieg klappen wird. Dann hat mich ein anderer Fahrer aus dem Rennen genommen und ich konnte nichts dagegen machen. Wir hatten viel Pech an den ersten beiden Rennwochenenden hier in Spielberg. Eigentlich müssten es schon 30 oder 40 Punkte auf dem Konto sein, aber stattdessen sind es nur 0,5. Jetzt freue ich mich auf Budapest. Ich hoffe, dass dort unsere starke Pace auch mit guten Ergebnissen belohnt wird.“

Jack Doohan (17, Australien, Startnummer 16), Platz 22 und 20
„Im Qualifying schien es eigentlich gut zu laufen, ich hatte zwischenzeitlich die achtbeste Zeit. Doch dann ließ sich nach einer Unterbrechung das Fahrzeug nicht starten und ich konnte keine schnelle Runde mehr setzen. Es war irgendwie sinnbildlich für das gesamte Wochenende. Am Samstag hatte ich Slicks aufgezogen, nachdem es begonnen hatte, abzutrocknen. Doch kurz vor Rennstart begann es wieder zu regnen und ich musste zum Reifenwechsel an die Box. Auf der nassen Strecke war es dann schwer immer die Ideallinie zu halten und weiter nach vorne zu kommen. Mehr als Platz 22 war so nicht drin. Das Rennen heute fing sehr gut an. In der ersten Runde habe ich gleich vier Fahrzeuge überholt. Ich habe es bis auf Rang 17 geschafft. Aber dann habe ich in einer Kurve die Ideallinie verlassen und bin kurz von der Strecke abgekommen. Daraufhin fiel ich zurück und mein Rennen war gelaufen. Ein sehr enttäuschendes Wochenende. Jetzt freue ich mich auf Ungarn und hoffe, dass es dort besser läuft.“

Thomas Strick, Teamchef HWA RACELAB
“Es ist schade, dass wir dieses Wochenende lediglich mit 0,5 Punkten abschließen. Wenn man sich unsere starke Pace am Samstag, aber auch heute anschaut, wäre viel mehr drin gewesen. Vor allem für Jake tut es mir leid, der an beiden Tagen eine starke Performance gezeigt hat und sich einen Podiumsplatz wirklich verdient gehabt hätte. Im Hinblick auf die Rennen auf dem Hungaroring müssen wir nun alles daransetzen, die technischen Probleme zu beheben, um reibungslos ins Wochenende starten zu können. Dann werden wir am Ende auf jeden Fall mit einer besseren Ausbeute belohnt werden.“     

 

Ergebnis 1. Rennen, Samstag 11. Juli:
1. F. Vesti                                           PREMA Racing                           19:29.657
10. Jake Hughes                               HWA RACELAB                             19:34.093
15. Enzo Fittipaldi                             HWA RACELAB                             19:36.428
20. Jack Doohan                               HWA RACELAB                             19:40.843

Ergebnis 2. Rennen, Sonntag 12. Juli:
1.        T. Pourchaire                           ART Grand Prix                            38:25.185
13.      Enzo Fittipaldi                         HWA RACELAB                              38:29.448
20.     Jack Doohan                            HWA RACELAB                              38:33.773
DNF   Jake Hughes                            HWA RACELAB                              DNF

 

Über HWA AG
Die HWA AG ist ein eigenständiger 360°-Engineering-Experte in den Bereichen Automobilrennsport und Hochleistungsfahrzeuge. Das 1998 von Hans Werner Aufrecht gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Affalterbach (Deutschland) und beschäftigt heute rund 300 hochqualifizierte Mitarbeiter. Alle Produkt- und Dienstleistungsangebote der HWA AG stehen unter dem Motto ENGINEERING SPEED: Anspruch des Unternehmens ist es, die jeweils besten und hochwertigsten Lösungen zu entwickeln, um seine Partner und Kunden noch schneller an ihre Ziele zu bringen. Das Leistungsportfolio reicht von der Konstruktion sämtlicher Fahrzeugkomponenten bis hin zur Fertigung von Gesamtfahrzeugen in Verbindung mit den entsprechenden Logistik-, Aftersales- und Support-Dienstleistungen.

Über HWA RACELAB
Das HWA RACELAB ist das Einsatzteam der HWA AG im Motorsport. Es vereint erfahrene Spezialisten für hochkarätiges Rennsport-Engineering und die dazugehörigen Dienstleistungen für einen erfolgreichen Einsatz im Motorsport. In der Saison 2018/19 war HWA RACELAB als neues Team in der Formel E aktiv und erweiterte damit die Rennstrecken-Expertise von HWA um ein zukunftsweisendes Betätigungsfeld. Zudem startet HWA RACELAB seit 2019 in der neuen, internationalen FIA Formel-3-Meisterschaft und ab 2020 auch in der FIA Formel 2. Mit 11 Fahrertiteln und über 180 Siegen als Einsatzteam von Mercedes-AMG in der DTM gehört das Unternehmen zu den erfolgreichsten Playern im internationalen Motorsport. Darüber hinaus schöpft HWA RACELAB aus weiteren Kernkompetenzen des Unternehmens, etwa in der Entwicklung, Fertigung und Betreuung von GT-Fahrzeugen für den Kundensport oder dem Bau von Formel-3-Rennmotoren.

 

Annette Hörsch
Presse

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